Die Akropolis im 7. Jahrhundert v. Chr.

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Die Akropolis im 7.pptx

Die Periodisierung

Die Geschichte vom Altgriechenland und, entsprechend, die Geschichte der griechischen Kunst haben die nächsten Stufen von ihrer Entwicklung durchgegangen:
1. Sogenannte „homerische“ Griechenland (12-8 Jhs. v. Chr.) — die Zeit der Auflösung von der Gentilgemeinschaft und die Entstehung der Gesellschaften mit Sklaven. An diese Periode fällt die Entwicklung vom Epos und die Entstehung der ersten primitiven Denkmals von der bildender Kunst.
2. Die Archaik, oder die Periode der Entstehung von sklavenhalterischen Staaten (7-6 Jahrunderts v. Chr.). Das ist die Zeit, in der antike demokratische Kunstkultur, in der noch die alte gesellschaftliche Verhältnisse und bedingte realismusferne künstliche Tendenzen geblieben sind, entsteht. Diese Zeit ist mit der Zusammenlegung und der Entwicklung der griechischen Architektur, Skulptur, Handwerkkunst und mit der Hoch-Zeit der lyrischen Poesie gekennzeichnet.
3. Die Klassik, oder die Periode der Entfaltung des griechischen Stadtstaates (5 und größere Teil 4. Jhs. V. Chr.). Dies ist die Periode der ersten Entfaltung der antiken sklavenhalterischen Gesellschaft an dem früheren Stadium seiner Entwicklung. In dieser Zeit wächst das bürgerliche Selbstbewusstsein, die Mitgestaltung in dem gesellschaftlichen Leben der Massen von der freien Bevölkerung. Die Klassik ist die Hoch-Zeit der Philosophie,der wichtigen naturwissenschaftlichen Entdeckungen, der eklatanten Entwicklung von der Poesie und, besonders, des Dramas, der höchste Anstieg in der Architektur und des vollen Siegs vom Realismus in der Bildkunst. Am Ende dieser Periode (4. Jh. V. Chr.) kommt erste Krise von sklavenhalterischen Gesellschaft, die im zweiten Teil des 4 Jhs. die Kunstkrise vom Klassik bewirkt, dabei kommt die Entwicklung des Polis zum Verfall.
4. Der Hellenismus (Ende 4 – 1 Jhs. v. Chr.) ist die Periode des kurzdauernden Austritts aus der Krise von der sklavenhalterischen Gesellschaft mit der Hilfe der Entstehung von der großen Imperien und der Konsolidierung von der sklavenhalterischen Klasse unter der Ägide von der hellenistischen Monarchien. Sehr schnell kommt, aber, eine unvermeidliche Verschärfung der gesamten unauflöslichen Gegensätzen vom Sklavenbesitz, die Zerstörung und die Rechtlosigkeit von der grundlegenden Masse der freien Bevölkerung, des ungeheuren Reichtums von mächtigen Sklavenhalters und das Verlieren von der staatsbürgerlichen Freiheit. Die Kunst verliert, schrittweise, den Sinn von dem Staatbewusstsein und der Volkstümlichkeit und eine hohe realistische Typisierung, die ihr früher eigen war. Weiter waren die hellenistische Staaten durch Rom erkämpft und in seiner Macht aufgenommen, und ihre Kunst auflöste sich teilweise in der römischen Kunst.

Die Periode der Archaik.

In der Periode der Archaik (7.- 6. Jhs.v.Chr.) ist die griechische Kunst weit von der primitiven Form der Kunst der homerischen Periode gegangen. Die ist unvergleichlich komplizierte geworden und, was am wichtigsten ist, ist mit Mühe gegen etablierte Engstirnigkeit von der seit langen sich gebildeten Formen kämpfend auf den Weg von der realistischen Entwicklung aufgetreten. Die progressive Eroberungen und Entdeckungen in der Kunst der archaischen Periode haben sich ungleich in der verschiedenen Kunstfächern verwirklichten; am meisten gab es die in der Architektur und Vasenmalerei, etwas weniger – in der Skulptur, die noch in sehr vielen mit der konservativen kultischen Traditionen begrenzt war.
Die Schwierigkeit und die Widersprüchlichkeit der Kunst der archaischen Periode erklärten sich mit ihrem Übergangscharakter in dieser historischen Etappe in der Entwicklung von der griechischen Gesellschaft.
Die archaische Periode wurde zu Zeit vom heftigen Klassenkampf zwischen dem älteren Stammesadel – die Eupatridai und dem Volk – Demos, also die Masse von freien Bürgern der Gesellschaft. Demos ist aus einigen sozialen Gruppen bestanden (die Bodenbebauer, die Handwerker, die Kaufmänner, etc.). Die Interessen von diesen Gruppen stimmten nicht immer überein, waren aber alle zu Eupatridai feindlich. Obwohl die Formen des Überganges der griechischen Gemeinden zur Sklavenhaltergesellschaft unterschiedlich waren, der wichtigste und typische für diese Zeit war der Kampf vom Demos mit Eupatridai. Die Eupatridai strebten zur Knechtung der freien Gemeindegenossen, was die Entwicklung der griechischen Gesellschaft auf dem Weg, der gewissermaßen an den Weg der Entwicklung von östlichen sklavenhalterischen Despotien erinnert, bringen konnte. Deswegen ist das nicht zufällig, dass man die Werke, die sehr nah zum östlichen Sinn der Kunst waren, in dem Prozess der Bildung von griechischen Kunst in der 7. und 6. Jhs. v. Chr. Getroffen hat.
Im Laufen des 7. – 6. Jhs.v.Chr. ausweiteten sich die Grenzen von der Verbreitung der griechischen Siedlungen. Der Mangel an fruchtbare Erde, Zuwachs der Bevölkerung am Festland und an der Inseln, die Entwicklung des Seehandels und besonders die Verschärfung der sozialen Widersprüchen in der Stadtstaaten haben zur Entstehung von griechischen Kolonien an der entfernten Ufern des Mittelmeers und Schwarzen Meers gebracht. Eine besonders große Bedeutung in der weiteren Geschichte der altgriechischen Kultur hatten die griechischen Siedlungen im Süditalien und Sizilien (sogenannte Magna Graecia).
Die Periode der Archaik war die Periode der Bildung von griechischen sklavenhalterischen Gesellschaft und der Entstehung von mehreren wichtigen Aspekte der griechischen Kultur und Kunst. Es war die Zeit der rasanten Entwicklung der Gesellschaft, die Periode des Wachstums ihrer materieller und geistlicher Reichtum.
Die Geschichte der archaischen Kunst ist die Geschichte der Überwindung der alten bildnerischen Kultur von der Gentilgesellschaft und der graduellen Vorbereitung der Prinzipien der realistischen Kunst vom sklavenhalterischen Stadtstaates, die sich weiter in 5. Jhs.v.Chr. nach der Zerstörung der Eupatridai eingeprägt hat.
Ausgerechnet in dieser Periode der Archaik bildet sich das System der architektonischen Ordnungen, auf dem sich ganze weitere Entwicklung der archaischen Architektur basiert hat. Zugleich erlebt ihre Blühte geschehensbetonte Vasenmalerei und es wird langsam die Zeit der Darstellung vom herrlichen und harmonisch entwickelten Mensch in der Skulptur. Von der uralten Periode unterscheidet sich die Archaik mit dem Geburt der lyrischen Dichtkunst, die äußerst wichtig für die Entwicklung des griechischen Realismus, die Erscheinung dessen mit der Entspaltung einer Eigenpersönlichkeit von der Gentilgemeinschaft und mit der Interesse an Reich der persönlichen Gefühlen eines Menschens verbunden ist.
Die archaische Kunst unterscheidet sich mit der umfangreichen Eigenart und abgesehen von ihren wesentlichen begrenzten Eigenschaften besitzt eigene gestalterische Stärke.
Im Ganzen ist die Bildkunst der archaischen Periode besitzte noch viel von der Bedingtheit und Schematismus. Die realistischen Linien, die in der archaischen Kunst entstanden, bekommten keine konsequente realistische und gestalterische Zusammenfassung. Die Komposition hatte noch bedingte Art, besonders die Darstellung der Gruppen. Die Darstellung des Geschehens war oft einfache symbolische Zusammensetzung der Figuren oder bei Vasenmalerei und Reliefs war es eine Reihe, oft nicht mit der Handlung, oder auch Zeit und Platz, mit einander verbundenen einzelnen Abbildungen. Dabei vielfältige archaische Mythen und Sagen wurden zum ersten Mal in der Bildkunst abgebildet. Am Ende der archaischen Periode dringten sich aus der realistischen Wirklichkeit genommene Themen durch.
Im 7. und besonders in 6 Jhs.v.Chr. bildete sich ein gut funktioniertes System der Vasenformen, die verschiedene Bestimmung hatten, das aber besondere Variationen erlaubte. So die Amphora war für die Weinhaltung bestimmt, aus der Kylix trank man Wein, in einer Lekythos wurden Gewürze aufbewahrt. Im Vergleich zur homerischen Periode sind die Formen und Verhältnisse strenger und schöner geworden. Mit ihrem hellen und sehr sinnigen Rhythmus und Gemäßheit ihrer Teile haben sie sich höher als Gefäße aus dem alten Ägypten und Ägäis belaufen. Die Einordnung der Bilder auf den Vasen und ihre Komposition war eng mit ihren Formen verbunden.
Die Evolution der Vasenmalerei bewegte sich von schematischen und dekorativen Abbildungen zu Kompositionen von entfalteten Motiven, die anschaulich die Taten und Handlunge der Figuren darstellten. Die Suche und mutige Versuche der Vasenmalern oft überholte die Entwicklung der Skulptur.
In der Zeit der früheren Archaik (7 Jhr. v.Chr.) herrschte in der griechischen Vasenmalerei so genannter „orientalisierter“ Stil(Imitation des Ostens). Es war verbreitet in den Städten auf Inseln, in Kleinasien und in Korinth. Die Vasen von Rhodos, Milos und Korinth unterscheiden sich mit schmuckvoller Bemalung, die hauptsächlich dekorativ ist. Es wurde die Farbtöne der braunen Farbe besitzt, von fast roten bis zu bräunlich-braun. Dank geschäftlichen und kulturellen Beziehungen wurde eine ganze Reihe von Motiven und Mustern vom Osten übernommen. Die Maler verknüpften in einer Komposition schematische Darstellung des Mensches, Tiere oder phantastischen Figuren und einfache ornamentale Motive, sie wollten das ganze Feld der Komposition zu bedecken, dass es keine leeren Stellen bleibt. Sie wollten einen Eindruck vom dekorativen Ganze zu errichten. Einen prinzipiellen Unterschied zwischen der Darstellung des Mensches und des Ornaments sah der Künstler nicht.
Mehr widersprüchlich war die Entwicklung der archaischen Skulptur.
Fast bis zum Ende der archaischen Periode, also bis zur Mitte des 6. Jhn.v.Chr. wurden streng frontale und statische Statue der Götter, als ob sie in einer gehobenen Ruhe erstarrt sind, geschaffen. Diese Statue verkörperten die hinhaltenden und weit vom Leben entfernten uralte Traditionen, die den Künstlern die feststehende Regeln der Darstellung solchen kultischen Figuren zu brechen nicht erlaubten. In der Abstraktheit und Geometrie der Formen sind die Techniken der homerischen Kunst zu sehen.

Die Akropolis im 7. Jahrhundert.
Da sich Weihungen jedweder Art und Form auf einen Ort imaginierter göttlicher oder heroischer Präsenz beziehen und für die Aufstellung in einem bestimmten räumlichen Zusammenhang (Tempel, Altar, Schatzhaus, Bathron usw.) bestimmt waren, wird hier zunächst versucht, eine Vorstellung von der architektonischen Gestalt der Kultanlagen auf der Akropolis in spätgeometrischer und archaischer Zeit nach dem neuesten Forschungsstand zu vermitteln. Dabei sind die Anhaltspunkte für das späte 8. und das gesamte 7. Jahrhundert dürftiger Natur, vieles kann nur aus späteren, besser dokumentierten Verhältnissen zurückgeschlossen oder durch einen Vergleich mit der Situation in besser erhaltenen Polisheiligtürmen dieser frühen Zeit wahrscheinlich gemacht werden.

Der spätgeometrisch/früharchaische Tempel für Athena Polias:

Zum archäologischen Befund.
Die Existenz eines frühen Athena-Tempels aus der Zeit der Wende vom 8. zum 7. Jahrhundert hatte man bis zum ersten Auftauchen archäologischer Indizien nur aus den mageren Andeutungen zweier Homerstellen abgeleitet.
Auch heute, nachdem man durch systematische Sichtung aller auf der Akropolis verstreuten Architekturteile und kleinere Sondagen in dem fraglichen Areal erstmalig einen verläßlichen Überblick gewonnen hat, ist der Athena-Tempel geometrischer oder früharchaischer Zeit nicht durch entsprechende Fundamentreste nachweisbar. Erhalten und nach neueren Untersuchungen nunmehr verläßlich datierbar sind allein zwei bereits im November 1885 von G.Kawerau ausgegrabene Säulenbasen (Abb.1). C. Nylander konnte bereits 1962 gegen die ältere Forschung zeigen, dass es sich bei den zwei sehr altertümlichen Basen, die im Gelände des Alten Athena-Tempels lagen, nicht, wie lange Zeit angenommen, um mykenische, sondern um spätgeometrische oder früharchaische Bauteile handeln muss.
An einer bereits durch den Palastkult im mykenischen Megaron geheiligten stelle kann der spätgeometrische Tempel eigentlich nur der älteste Vorgängerbau des Athena Polias-Tempels sein.
Erst Neufunde griechischer Tempelarchitektur aus der Zeit der Wende vom 8. Zum 7. Jahrhundert erbrachten typologisch eng verwandte Säulenbasen. So konnte G.Gruben nach den spektakulären Ergebnissen seiner gemeinsam mit V.Lambrinoudakis durchgeführten Ausgrabungen in Iria aus Naxos die beiden Säulenbasen von der Akropolis in die Zeit um 700 datieren. Die Phase III (1. Hälfte 7. Jh.) des Tempels im Dionysos-Heiligtum von Iria auf Naxos (Abb.2) weist jedoch nicht nur analoge Säulenbasen auf, sondern vermittelt durch ihren vergleichsweise guten Erhaltungszustand ein überraschend genaues Bild vom Aussehen eines frühen griechischen Tempels: „Den Tempel III (von Iria) vom Anfang des 7. Jahrhunderts erweiterte man durch eine viersäulige Vorhalle zum Prostylos, zeichnete ihn also als Sakralbau aus. Gleichzeitig wurde der Innenraum neu geordnet. Zwei Säulenreihen gaben nunmehr die Mitte frei, in der die Eschara zwischen vier Säulen wahrscheinlich durch eine Laterne im Dach besonders hervorgehoben war. Die hölzernen Säulen standen auf Marmorbasen und trugen wohl schon entsprechend gestalte, aus dem konstruktiv notwendigen Sattelholz entwickelte Kapitelle. Das flache Dach wurde von marmornen Wasserspeiern entwässert. Die übersichtliche, dreischiffige Komposition des Innenraums, die für die Zukunft verbindlich werden sollte, und die ausdruckvolle Gestaltung der bisher auf den konstruktiven Zweck beschränkten Bauglieder kennzeichnen den Schritt von der Funktionellen Architektur des 8. Jahrhunderts zur zunehmend ästhetisch anspruchsvollen Baukunst des 7. Jahrhunderts, die aber am zierlichen Holzbau und am bescheidenen Format der geometrischen Epoche festhält. Damit tritt auch der bildliche Bauschmuck auf: Der Neufund einer ca. 16 cm hohen keramischen Friesplatte mit Zweigespannen scheint als Fries das Gebälk der Vorhalle gekrönt zu haben“.
Leider ließen sich dem spätgeometrischen Athena-Tempel auf der Akropolis weitere Architekturteile bisland nicht zuweisen, was wegen des anzunehmenden Oberbaus aus Lehmziegeln oder Flechtwerkwänden mit Lehmbewurf und einem Strohdach auch nicht weiter verwundern kann. Als Akroter des Tempels kommt nach einer ansprechenden Vermutung von E.Touloupa ein großes bronzenes Blech in der Form eines Gorgoneions, heute im Athener Nationalmuseum (Abb.3), in Frage. „Die an die Säulenbasen nördlich angrenzenden, tiefer gelegenen Kultmale zeigen, daß das sakrale Ensemble aus dem mykenischen Palast übererbt war. Den Tempel muß man sich wohl als Zweischiffigen Oikos vorstellen, eventuell mit einer Vorhalle, denn alle Tempel der Akropolis sind Prostyloi.“
Mit dem geometrischen Athena-Tempel verbindet auch Gruben das ringförmige, in Ausschnitttechnik gearbeitete Beschlagblech mit einer Gorgo im Zentrum. Dieses Blech war wohl in der Tat als Schmuck vor einem hölzernen Scheibenakroter befestigt. Für die Errichtung des vermutlich ersten Athena-Tempels auf der Akropolis nimmt Gruben ohne nähere Begründung das 2. Viertel des 7. Jahrhunderts an. Ein Ziegeldach habe der Tempel wohl noch nicht besessen, da die ersten Ziegeldächer auf der Akropolis erst im späten 7. Jahrhundert nachweisbar seien. Auch M. Korres, von dem in naher Zukunft eine ausführliche Behandlung der gesamten frühen Tempelarchitektur der Akropolis zu erwarten ist, hält einen geometrischen Vorgängerbau des Alten Athena-Tempels für gesichert: „…perhaps the oldest of all as its subsequent names („Old Temple“) would suggest…“ Die beste Vorstellung vom Aussehen eines griechischen Tempels am Übergang vom 8. zum 7. Jahrhundert vermitteln – neben dem neugefundenen Tempel von Iria – noch immer die bekannten Hausmodelle dieser Zeit, wobei hier besonders das Tonmodell aus dem Heraion von Argos zu nennen ist.
Mit einem Ersten Athena-Tempel aus der Zeit der Wende vom 8. zum 7. Jahrhundert stellt sich die Akropolis anderen bedeutenden Heiligtümern dieser Zeit ebenbürtig an die Seite.
Da sich weder auf der Akropolis noch sonstwo in Griechenland Tempelbauten vor der Mitte des 8. Jahrhunderts nachweisen lassen, stellt sich die Frage, wie denn die Griechen protogeometrischer Zeit ihre Götter verehrt haben.

Die Votivgattungen der orientalisierenden und früharchaischen Zeit von der Akropolis.
Im folgenden wird das aus dem 7. Jahrhundert erhaltene archäologische Fundmaterial von der Akropolis vorgestellt und der Gang der Entwicklung bis zum Eintritt Athens in das fahle Licht der ältesten historischen Überlieferung vom Ende des 7. Jahrhunderts verfolgt.
Wie schon bei der Betrachtung der Votive aus geometrischer Zeit beginnt die Darstellung mit den Dreifüßen, die als die prominentesten Weihgeschenke auch des 7. Jahrhunderts die Tradition der Gattung seit spätgeometrischer Zeit bruchlos fortsetzen.

Frühdädalische Dreifüße.
Lanzenschwinger.
Am Anfang des 7. Jahrhunderts ist in Athen eine einheitliche Gruppe von stark überlängten Lanzenschwingern und Ringhenkelhaltern für die Akropolis (Abb. 4; 5;6) und das Apollon-Heiligtum in Delphi entstanden, die sich im Körperbau kaum von ihren spätgeometrischen Vorgängern unterscheiden. Nicht ganz so qualitätvoll ist ein Lanzenschwinger von der Akropolis, dessen unproportionierter Körper mit den dünnen Beinen und dem massigen Rumpf kaum artikuliert erscheint, während das Gesicht noch ganz scharfgratig geschnitten ist.
Ringhenkelpferde.
Wie die Krieger stimmen auch die in den Proportionen gleichmäßig überlängten attischen Ringhenkelpferde des frühen 7. Jahrhunderts von der Akropolis und aus Olympia mit ihren geometrischen Artgenossen im Körperbau noch ganz überein.
Getriebene Bronzebleche von Dreifußbeinen des 7. Jahrhunderts und zugehörige Träger aus Poros.
Von den in Treibarbeit figürlich verzierten Dreifußbeinen des früheren 7. Jahrhunderts wurden auf der Akropolis Fragmente von fünf oder sechs sehr dünnen Blechen (Abb. 7; 8; 9) und Henkelbruchstücke gefunden. Da die dünnen Bleche offenbar durch Nieten mit einem stabilisierenden, aber rasch vergänglichen Holzkern verbunden waren, sind nur so wenige und starkzerstörte Reste erhalten. Die Art der Anbringung könnte auch erklären, warum bei einigen Blechen nur die vertikalen Ränder vorhanden sind. Bei der Zerstörung der Bleche ging nämlich die mit der Holzleiste vernietete Mittelzone meist völlig verloren.
Die Reliefverzierungen der Beine wurden auf einer nachgiebigen Unterlage von der Rückseite her aus dem Blech herausgetrieben und die Konturen der Darstellung mit Stichpunzen nachgearbeitet. Vielleicht lohnte sich eine serienmäßige Vereinfachung der Produktion durch die Verwendung von Modeln wegen zu geringen Bedarfes nicht.
Die auf hölzerne Leisten montieren Bleche wurden nach den erhaltenen Spuren in dreieckige Porosbasen eingefügt. Von denen drei vollständige Blöcke mit entsprechenden Lehren bzw. Falzen und Befestigungslöchern auf der Akropolis gefunden wurden. Fragmente von weiteren zehn Dreifußträgern leicht unterschiedlicher Größe belegen, daß es mehrere Dreifüße dieser ungewöhnlichen Form auf der Akropolis gegeben haben muß. Entdeckt und beschrieben wurden die Fragmente der „Dreifußträger“ aus Poros bereits 1908 von G. Kawerau, dem die auffällig geformten Blöcke bei der großen Akropolisgrabung von 1885 bis 1890 aufgefallen waren. Nach Bronzeresten zugehöriger Beine hat er nach eigenem Bekunden offenbar nicht gezielt gesucht. Kaweraus Beobachtungen wurden dann von G. P. Stevens weiter differenziert, aber erst E. Touloupa hat diese ungewöhnliche Gruppe von Dreifüßen der Akropolis systematisch aufgearbeitet und M. Korres für eine detaillierte zeichnerische Rekonstruktion (Abb. 10) auf der Grundlage der bisher erzielten Ergebnisse gewinnen können.
Die jeweils etwa 75 cm hohen einzelnen Blöcke der Porosbasen mit Falzbreiten zwischen 10 und 14,5 cm wurden zwischen 1885 und 1890 in den Nord- uns Südmauern der Akropolis gefunden. «»Den Grundriss bildet ein gleichseitiges Dreieck, die Ecken sind abgestumpft und mit einem Falz versehen. Die Blöcke verjüngen sich, die Steine sind also Trommeln einer dreiseitigen Pyramide mit abgestumpften Ecken. In der Tiefe des Falzes sind, in sehr unregekmässiger Stellung, einzelne Löcher eingearbeitet. Auf den drei Hauptdünn, war sicher bemalt und ist «»characteristic of Athenian works in poros — both architecture and sculpture — in the period before the Persian sack»». Die Funktion der pyramidalen Porosbasen als Kesselträger erkannte Kawerau, als er vor der Westfront des Parthenon den oberen Abschlußblock eines dieser Monumente entdeckte. Der Block war an der Oberfläche «»in Gestalt eines Kugelabschnittes, einer Calotte, ausgearbeitet: man sieht, dass hier ein Kessel aufgesetzt war»».
Während Kawerau unter dem für die Aufnahme des Dreifußkessels zugerichteten Block nur noch einen weiteren annahm, konnte M. Korres in seiner neuen Rekonstruktion entgültig zeigen, dass die Dreifußträger aus drei Porosblöcken zusammengesetzt waren. Bereits G. P. Stevens hatte dieser Lösung zumindest für einen Teil der Porosträger den Vorzug gegeben. Damit ergibt sich die stattliche Höhe von 2,25 m allein für den Träger bis zum Rand des eingelassenen Kessels. Optisch vergrößert wurde diese aufwendige Konstruktion dann noch durch entsprechend groß proportionierte Ringhenkel, von denen drei Fragmente erhalten sind. Nur bei einem dieser Bruchstücke sind Außen- und Innenrand erhalten, so dass sich der Durchmesser exakt auf 40,6 cm berechnen läßt. Damit ergibt sich eine Gesamthöhe dieser außergewöhnlichen Dreifüße von 2,60 bis 2,70 m.
Die massiv in Stein ausgeführte Trägerkonstruktion für den Dreifußkessel macht unzweifelhaft deutlich, das sich spätestens zu dieser Zeit «»die Erinnerung an den einstigen Gebrauchswert der Kessel mehr und mehr verflüchtigte»» und sie einen reinen Denkmalcharakter als besonders aufwendige und dauerhafte Agalmata angenommen hatten. Eine ganz vordergründig-praktische Erwägung mag für die Verwendung der Porossockel jedoch auch eine Rolle gespielt haben: Eine solche Konstruktion mit einem sehr tiefliegenden Schwerpunkt war durch die oft stürmischen Winde auf dem ungeschützten Akropolisplateau weit weniger gefährdet als die kopflastigen Monumentaldreifüße spätgeometrischer Zeit.

Orientalisierende Motive auf den Blechen der Poros-Dreifüße.
Nachdem somit ein Eindruck von der äußeren Form dieser monumentalen Dreifüße gewonnen wurde, bleibt noch ein Blick auf einige Fragmente der figürlichen Reliefdarstellungen an den Dreifußbeinen zu werfen. Diese zeigen metopenartig aneinandergereihte und von vegetablischen Ornamenten gerahmte Bildfelder, in denen Tiere (Abb. 11) und mythologische Themen (Abb. 12) in enger Anlehnung an die rundplastischen Aufsatzfiguren dargestellt sind. Wie die protoattische Keramik der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts zeigen einige der Tier- und Menschenbilder deutlich orientalisierte Züge.